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Nachwuchsretter zu Gast in der Rettungsleitstelle

08. 03. 2025

Am heutigen Tag besuchte die Jugendfeuerwehr Lostau die Rettungsleitstelle des Landkreises Jerichower Land. Begleitet wurden die Nachwuchsretter von den Leistellendisponenten Andreas Brauns und Niklas Göhring, beide selbst ehrenamtlich in der Feuerwehr Lostau tätig, sowie von Betreuer Marcus Bohne.

 20250308-Jugendfeuerwehr in der Leitstelle - 01 

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Zu Beginn des Besuchs stellten Andreas Brauns und Niklas Göhring die Räumlichkeiten der Leitstelle vor und erklärten die Aufgaben der Disponenten sowie die technische Ausstattung, die ihnen zur Verfügung steht. Die Jugendlichen erhielten spannende Einblicke in den Arbeitsalltag der Leitstelle und konnten die verschiedenen Arbeitsplätze und Kommunikationssysteme aus nächster Nähe betrachten.

Im Anschluss hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre zahlreichen Fragen zu stellen, die von den Disponenten ausführlich beantwortet wurden. Dabei wurden unter anderem folgende Fragen behandelt:

 

Was passiert, wenn ich die 112 anrufe?

Sobald der Notruf eingeht, nimmt ein Disponent das Gespräch an und fragt gezielt nach den wichtigsten Informationen. Anschließend alarmiert er die erforderlichen Rettungskräfte und bleibt gegebenenfalls in der Leitung, um weitere Anweisungen zu geben.

 

Darf ich die 112 auch anrufen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob es ein Notfall ist?

Ja, im Zweifelsfall ist es besser, die 112 zu wählen. Der Disponent kann die Situation einschätzen und gegebenenfalls Entwarnung geben. Sollte kein Notfall vorliegen, entstehen für den Anrufer keine Konsequenzen.

 

Wie viele Anrufe bekommt ihr am Tag?

Die Leitstelle erhält täglich zwischen 250 und 350 Anrufe, je nach Tageszeit und besonderen Ereignissen wie Unwetterlagen.

 

Wie schnell könnt ihr Feuerwehr oder Rettungswagen losschicken?

Die Alarmierung erfolgt innerhalb von etwa 30 Sekunden. Bei Brandmeldeanlagen kann die Alarmierung sogar innerhalb von 5 bis 8 Sekunden erfolgen.

 

Was passiert, wenn jemand in Panik ist und nicht richtig sprechen kann?

Der Disponent stellt gezielte Fragen, um die wichtigsten Informationen zu erhalten, und versucht, den Anrufer zu beruhigen. Notfalls kann anhand technischer Hilfsmittel die Position des Anrufers ermittelt werden.

 

Wie wisst ihr, wo genau sich jemand befindet, wenn er es nicht sagen kann?

Die Leitstelle kann den Standort des Anrufers über das Mobilfunknetz orten. In vielen Fällen wird die Anruferposition automatisch angezeigt. Notfalls kann man mit einer sogenannten Ortungs-SMS die genaue Position abfragen.

 

Wie viele Leute arbeiten hier gleichzeitig?

Im Normalbetrieb sind immer zwei Disponenten im Einsatz. Bei Großschadenslagen oder vorhersehbaren Ereignissen wie Stürmen kann die Zahl auf drei oder mehr erhöht werden.

 

Welche Fahrzeuge könnt ihr alles alarmieren?

Die Leitstelle kann alle Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge im Landkreis Jerichower Land alarmieren. In besonderen Fällen auch Fahrzeuge aus benachbarten Landkreisen, insbesondere dem Landkreis Stendal.

 

Gibt es Notfälle, die besonders oft vorkommen?

Stürze und medizinische Notfälle wie Herz-Kreislauf-Probleme gehören zu den häufigsten Einsatzgründen.

 

Was passiert, wenn jemand die 112 aus Versehen anruft?

Falls sich herausstellt, dass es ein Versehen war, entstehen keine Konsequenzen. Mutwillige Fehlanrufe oder Scherzanrufe können jedoch zur Anzeige gebracht werden und hohe Kosten verursachen.

 

Was muss ich sagen, wenn ich einen Notruf absetze?

Am wichtigsten ist die Angabe des Einsatzortes. Zusätzlich sollten die klassischen W-Fragen (Wer, Was, Wo, Wieviele Verletzte) beantwortet werden. Der Disponent stellt gezielte Fragen, um die Situation bestmöglich einzuschätzen.

 

Wie lange dauert es normalerweise, bis Hilfe ankommt?

Die gesetzliche Hilfsfrist beträgt maximal 12 Minuten. In den meisten Fällen trifft das erste Rettungsmittel jedoch schneller ein, wobei es in ländlichen Gebieten etwas länger dauern kann als in Städten.

 

Was war der schwierigste Einsatz, an den ihr euch erinnert?

Besonders herausfordernd war beispielsweise der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem viele Rettungskräfte gleichzeitig koordiniert werden mussten.

 

Wie bleibt ihr ruhig, wenn jemand am Telefon sehr aufgeregt ist?

Die Disponenten sind geschult, ruhig zu bleiben und gezielt Fragen zu stellen, um die wichtigsten Informationen zu erhalten und den Anrufer zu beruhigen.

 

Was passiert, wenn mehrere große Notfälle gleichzeitig passieren?

In solchen Fällen werden zusätzliche Einsatzkräfte alarmiert, umliegende Leitstellen informiert und Prioritäten gesetzt, um die verfügbaren Ressourcen bestmöglich einzusetzen.

 

Was macht ihr, wenn gerade kein Notruf eingeht?

Neben der Notrufannahme gibt es viele weitere Aufgaben, darunter die Koordination von Krankentransporten oder die Dokumentation von Einsätzen zum Beispiel.

   
Durch diesen Besuch konnten die Nachwuchsretter ein besseres Verständnis für die Abläufe in der Leitstelle gewinnen und die Bedeutung eines strukturierten Notrufs nachvollziehen.

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Der Ausflug zur Rettungsleitstelle war eine lehrreiche Erfahrung und wird den Jugendlichen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Mit vielen neuen Eindrücken kehrten wir nach Lostau zurück. Ein besonderer Dank gilt den Leistellendisponenten Andreas Brauns und Niklas Göhring, die sich die Zeit genommen haben, uns einen so spannenden und informativen Einblick in ihre Arbeit zu geben. Durch ihre anschaulichen Erklärungen und die geduldige Beantwortung all unserer Fragen konnten wir viel über die Abläufe in der Leitstelle lernen.